Nicht jeder möchte sich damit zufrieden geben. Deshalb boomt der Geschäftszweig der Fahrzeug-Veredler. Unterscheiden sollte man hier zwischen den reinen Motor-Experten, die durch gezieltes Tuning den Motoren mehr Leistung verleighen, und jenen Fachleuten, die durch individuelle Lackierungen, Zusatzeinbauten und Auswechseln ganzer Karosserieteile aus einem normalen PKW ein Ausstellungsstück machen.
Dem Fahrzeughalter stehen viele Möglichkeiten offen, selbst Hand an zu legen und mit Hilfe des Umfangreichen Zubehör-Angebotes sein Fahrzeug aufzuwerten. Da beginnt es mit den breiten Leichtmetallfelgen im sportlichen Design, geht über mehr oder weniger sinnvolle Spoiler-Aufbauten bis hin zu Zusatz-Scheinwerfern und edlen Sound-Systemen.
Die Kenner der Branche treffen sich auf den sogenannten Tuning-Messen, allen voran der Jochen-Rindt-Show in Essen, um Ideen zu sammeln, Show-Cars zu bewundern und neue Möglichkeiten der optischen und technischen Aufwertung kennen zu lernen. Fachbetriebe nehmen die Serien-Fahrzeuge teils komplett auseinander, tauschen Fahrwerksteile, bringen zusätzliche Versiegelungen gegen Rost auf, um dann mit alternativen Front- und Heckschürzen, Seitenschwellern und Spoiler völlig neue Fahrzeuge aufzubauen.
Anschließende Design-Lackierungen, gerne in der Airbrushtechnik mit fotorealistischen Motiven, machen aus eher schlichten Familien-Autos extravagante Schau-Fahrzeuge, die bei dieser Gelegenheit teilweise sogar ihre Alltags-Tauglichkeit einbüßen.
Die meisten Veredelungen begnügen sich aber mit zusätzlichen Chromleisten, Folien zur Tönung der hinteren Seitenscheiben, bzw. der Heckscheibe und
- seit neuem - mit Komfort-erhöhenden Einbauten, wie DVD-Playern und Monitoren in den Kopfstützen der Frontsitze. Darüber freuen sich dann die Mitreisenden auf der Rücksitzbank.
Dem Selbermacher sind of schon frühzeitig Grenzen gesetzt, denn technisch sind unsere heutigen Fahrzeuge sehr kompliziert geworden. Wer einmal hinter ein ausgebautes Armaturenbrett geschaut hat, wird dies sicher bestätigen.
Es ist auch nicht ganz ungefährlich, selbst den Schraubendreher anzusetzen, liegen neben den "normalen" Kabeln doch auch häufig die Sensoren für die Airbags, das ABS oder andere hochtechnisierte Einbauten.
Allen "Veredelung" gemeinsam: die Enttäuschung beim Wiederverkauf. Wie schon die Zusatzausstattung ab Werk wird in den wenigsten Fällen der nachträgliche Einbau auch hochwertiger teile dabei entsprechend honoriert.
Prozentual gesehen haben beim Wiederverkaufswert noch immer die "naturbelassenen" Fahrzeuge die Nase vorn.