Das japanische Neujahrfest wurde in früheren Zeiten entsprechend dem Lunisolarkalender zum Anfang des Frühlings gefeiert. Ab Ende des 19. Jahrhundert folgt Japan dem Gregorianischen Kalender und seitdem wird das Neue Jahr wie in dem Rest der Welt auf den 1. Januar festgelegt. Das Neujahrfest gehört in Japan zu den wichtigsten traditionellen Feiertagen, manche Japaner haben sogar bis zum 3. Januar Urlaub. Eine Japanreise zu diesem Fest ist unvergesslich, schon weil man die schönsten japanischen Bräuche erleben und Gerichte kosten darf, die über Jahrhunderte entwickelt wurden und von der Generationen zu Generationen weiter gegeben wurden.
Zum Neujahr essen Japaner traditionelle Gerichte, „Osechi“ genannt. Dazu gehören hauptsächlich Reiskuchen, Gemüsesuppen, Thunfisch im Seetang eingewickelt, Süßkartoffeln mit Edelkastanien und schwarze Bohnen. Viele diese Speisen sind süßen oder sauren Geschmacks, weil sie sich länger halten. Zu der Zeit, wann diese Gerichte erfunden wurden, waren Geschäfte über die Feiertage geschlossen und es gab noch keine Kühlschränke, deswegen mussten die Gerichte durch Zugabe der Konservierungsstoffe wie Zucker haltbar gemacht werden. Die verschiedenen Gerichte werden in einer stapelbaren Box kunstvoll arrangiert. Allerdings gibt es in verschiedenen Regionen Japans auch verschiedene Variationen von „Osechi“.
Ebenso wie bei uns in Europa werden auch in Japan zum Neujahr Grußkarten verschickt. Der Sinn diesen Brauchs war, Freunden und Verwandten, die man nicht so oft sieht, ein Lebenszeichen von sich zu geben. Aus dem Urlaub in Japan kann man zum Neujahr liebevoll gestaltete Kärtchen mit den Motiven des chinesischen Tierkreiszeichens verschicken.
Mit Festen sind auch traditionelle Bräuche verbunden und so ist es auch am Neujahr. Am Neujahrstag ist es Tradition allen Kindern Geld zu schenken. Das Geld wird in kleinen dekorierten Umschlägen überreicht. Die Höhe der Summe richtet sich nach dem Alter des Kindes. Auch ist es eine Tradition am Neujahr bestimmte Spiele zu spielen. Drachensteigen, ein Spiel mit einem Würfelkreisel namens „Koma“, oder verschiedene Kartenspiele sind ein fester Bestandteil einer Neujahrsfeier.
Eine traditionelle Hausdekoration zum Neujahr heißt „Kagami-Mochi“. Sie besteht aus zwei runden Reiskuchen, wobei der kleinere auf dem großen sitzt und eine japanische Bitterorange mit einem daran befestigten Blatt oben drauf. Es soll das Kommen und Gehen der Jahre, das menschliche Herz und die Sonne und den Mond darstellen. Die Bitterorange symbolisiert das Fortleben der Familie.
Auch der erste Traum des Jahres hat in Japan eine besondere Bedeutung. Die Japaner glauben, dass er das eigene Schicksal für das kommende Jahr vorhersagt. Am Neujahr ist auch der Besuch eines Tempels oder Schreins sehr wichtig. Dort wird für ein friedliches Neues Jahr gebetet.
Das sind nur die wichtigsten und verbreitetesten Bräuche und Traditionen, die zum Neuen Jahr gehalten werden. Je nach dem in welche Region die Japanreise hingeht, variieren die Bräuche stark. Aber es bleibt für jeden ein beeindruckendes Fest.