Seit vielen Generationen schon begeistern Papiermodelle groß und klein. Am Anfang ihrer Enstehungsgeschichte (16tes Jahrhundert) wurden sie zur Veranschaulichung von Schlachtenmaneuvern benutzt. Heutzutage haben die Bastelbögen eine eher friedliche Anwendung gefunden. Man kann heute aus Karton, oder festem Papier so ziemlich alle stationären, und sogar beweglichen, Modelle herstellen. Gebäude, Landfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, die Liste nimmt kein Ende.
Dies' prädestiniert sie geradezu zum Einsatz im Modelleisenbahnbau. In der heutigen Zeit, in der Worte wie "Krise" und "Arbeitslosigkeit" die Schlagzeilen dominieren, suchen Modelleisenbahnliebhaber nach preiswerteren Alternativen, als die, teilweise doch recht teuren, Plastikmodelle, die bisher bei Modelleisenbahnen überwiegend zum Einsatz kamen. Eine Unzahl von Kartonmodellverlegern bietet heute alles, was man zum Aufbau einer Modelleisenbahnanlage braucht. Häuser, Bahnhöfe, bekannte Gebäude, Autos, LKWs, Schiffe, Baugerät, Zubehör wie Fässer, Kisten, etc., alles was das Herz des Modelleisenbahners begehrt.
Ganz neu ist der Bau von Papiereisenbahnmodellen nicht. Schon die berühmete "Adler", die 1835 zwischen Nürnberg und Fürth verkehrte, gab es damals als Bastelbogen. Mit dem Aufkommen der Plastikmodelle haben die Cousins aus Karton allerdings an Beliebtheit verloren. Viele Papiermodellverleger mußten schließen. Mit der Erfindung des Internets hat sich das Blatt wieder zum Guten gewendet. Der Vertrieb von Bastelbögen wurde extrem vereinfacht und heutzutage kann man sogar kostenlose Konstruktionsbögen direkt aus dem Internet herunterladen. Jetzt nur noch auf festem Papier ausdrucken, ausschneiden, falten und zusammenkleben und fertig ist das neue Showstück für die Eisenbahnanlage.
Das Erstellen der Modelle aus Karton mag manchmal etwas schwieriger sein, als das der Plastikvariante, aber dafür kann sich das Resultat sehen lassen. Nicht nur sind sie preiswerter, sondern oft auch detailgetreuer, als ihre Verwandten aus Plastik. Fotogetreue Oberflächen schaffen naturgetreue Modelle, das unnatürliche Glänzen von Plastikmodellen entfällt. Alles was man braucht, um seine Modelleisenbahnanlage mit Modellen aus Karton auszustatten, ist ein handelsüblicher Tintenstrahldrucker, Schere (oder besser Präzisionsmesser) zum Ausschneiden, und Kleber. Wenn man dann Spaß an der Geschichte gewinnt, kommen später sicher noch weitere Hilfsmittel, wie Metallineal, Schneideunterlage, Nadeln, Pinzette, usw. hinzu. Das Anmalen der Modelle ist nicht notwendig, da diese gewöhnlich fertig eingefärbt aus dem Drucker kommen. Wenn man es ganz genau machen möchte kann man die Schnittkanten später noch mit einem Buntstift nachfärben.
Ein weiterer Vorteil von Papiermodellen ist die Möglichkeit, Maßstäbe nach Belieben zu ändern. Modelleisenbahnen gibt es nun mal in verschiedenen Spurbreiten. Das Anpassen von Kartonmodellen an die entsprechenden Maßstäbe ist kein Problem. Um Bastelbögen zu verkleinern, genügt die Zoomfunktion des Druckers. Vergrößern ist etwas komplizierter aber auch von jedem zu bewältigen. Beim Vergrößern sollte man darauf achten, das man es nicht übertreibt, da sonst die Detailgenauigkeit verloren geht. Hat man also im Internet ein schönes Modell in der Nenngröße N (1:160) gefunden, ist eine Vergrößerung auf die Spurbreite TT (1:120) noch unbedenklich, von einer Vergrößerung auf H0 (1:87) wäre aber abzuraten.
Alles in Allem sind Papiermodelle für die Modelleisenbahn mehr als nur eine Alternative zu Plastikmodellen. Für weitere Informationen lohnt der Besuch des Webblogs "Kostenlose Papiermodelle". Dieser Blog bietet zwar Modelle für jeden Verwendungszweck, hat sich aber ein wenig auf Kartonmodelle für Modelleisenbahnen spezialisiert. Dort findet der Anwender auch einen Onlinekurs zur Erstellung von Papiermodellen, genannt "Anleitungen, Tipps & Tricks", in dem, unter anderem, auch das Vergrößern und Verkleinern auf entsprechende Spurbreiten erklärt wird.