Mobilität steht bei Kindern hoch im Kurs. Nichts liegt da näher, als dem Nachwuchs ein modernes Kinderfahrrad zu kaufen. Doch vor allem in den Größen 18 bis 20 Zoll ist die Auswahl und somit auch die Ratlosigkeit der Eltern groß. Doch das richtige Kinderfahrrad für die Verkehrserziehung zu finden, ist leichter als man denkt.

Die Königsklasse unter den Kinderfahrzeugen bildet zweifelsohne das 20 Zoll Kinderfahrrad. Zahlreiche Studien belegen, dass diese Größe zu den beliebtesten Kinderfahrrad-Größen in Deutschland zählt. Und dies zu Recht: ein 20 Zoll Kinderfahrrad bildet den optimalen Ausgangspunkt zu späteren Jugendfahrrädern. Kinder können spielend ihr dynamisches Gleichgewicht schulen und ihre Koordinationsfähigkeit schulen. Dies erhöht nicht nur die Konzentration und somit Unfallprävention im Straßenverkehr, sondern schafft auch Selbstvertrauen für größere Zweiräder.

Da Kinderfahrräder in der Größe von 18 bis 20 Zoll in aller Regel alle gesetzlichen Anforderungen für die Straßenzulassung erfüllen, eignen sie sich ferner zur Verkehrserziehung und -schulung. Selbstverständlich ist hierbei die Anwesenheit von Eltern oder Erwachsenen obligatorisch, die sich nicht nur in Reichweite der Kinder aufhalten müssen (um in Gefahrensituationen schnell eingreifen zu können), sondern ebenso stets auch versuchen sollten, sich in die Lage Ihrer Kinder zu versetzen. Erst mit dem 14. Lebensjahr können sich Kinder permanent konzentrieren und so wichtige Eindrücke und Signale des Straßenverkehrs erfassen – bis dahin sind sie durch ihr irrationales Verhalten schutzbedürftig. Dies muss auch bei größeren Kinderfahrrädern und die dadurch gesteigerte Mobilität der Kinder in Betracht gezogen werden. Gemäß StVO sind eine funktionierende Bremsanlage sowie Vorder- und Rückstrahler zwingend vorgeschrieben. Bei den Bremsen hat sich in der Praxis die Rücktrittsbremse bewährt, sollte jedoch durch eine Handbremse ergänzt werden. Hierbei müssen Eltern beachten, dass diese kindgerecht und leichtgängig eingestellt ist. Für die Verkehrserziehung sollte beim 18 oder 20 Zoll Fahrrad auf eine Gangschaltung verzichtet werden, da diese zusätzliche Aufmerksamkeit und Koordinationsfähigkeiten evozieren würden. Kinder fühlen sich herbei schnell überfordert oder verlieren im schlimmsten Fall sogar den Straßenverkehr aus den Augen.

Doch ab wann sind diese Kinderfahrrad-Größen sinnvoll? Während ein 18 Zoll Kinderfahrrad ab einem Alter von fünf bis acht Jahren und einer Schrittlänge von 55 bis 60cm zum Einsatz kommen kann, zeigen viele Erfahrungen, dass die Klasse der 20 Zoll Räder erst ab einer Schrittlänge von ca. 65cm in Angriff genommen werden sollte. Dies hängt logischerweise von der individuellen Entwicklung des Kindes ab. Sollte es einen sicheren Umgang mit kleineren Spielfahrrädern besitzen und einen sicheren Stand aufweisen, können Eltern über ein 20 Zoll Kinderfahrrad nachdenken. Konsequenterweise sollten darüber hinaus ab einem 18 Zoll Kinderfahrrad keine Stützräder mehr verwendet werden, da diese das negative statische Gleichgewicht schulen und das Kind die Fähigkeit zur dynamischen Koordination verlieren wird. Dies macht sich später bei einer umfassenden Verkehrserziehung negativ bemerkbar und erhöht das Unfallrisiko im Straßenverkehr nicht selten beträchtlich. Dennoch darf eines nie aus den Augen verloren werden: gleichgültig ob ein 18 oder ein 20 Zoll Kinderfahrrad zum Einsatz kommt, sollten immer Spaß und Freude des Kindes im Mittelpunkt stehen – dann kommt der Lernerfolg von ganz alleine.