Menschen, die in den letzten 30 Jahren noch selbst die Schulbank drücken mussten, werden wissen, wie unbarmherzig der Druck auf dem Schulhof sein kann, wenn es um das richtige Outfit geht. Spätestens mit Beginn der Pubertät entwickelt sich auch erstmalig der Markenfetischismus, der sich in der Forderung des Nachwuchses nach teuren Turnschuhen der gerade angesagten Trendmarken äußert. Die Minenfelder, mit denen sich betroffene Eltern in diesem Zusammenhang konfrontiert sehen, sind nicht nur großflächig sondern auch zahlreich. Zum einen sprengen viele Wunschmodelle einfach ein vernünftiges Budget – für vernünftige Argumente nach Erwachsenenlogik wie z.B. der Nachwuchs trüge anderenfalls teurere Schuhe oder Klamotten als die Eltern und das auch nur für maximal ein Jahr bis sie zu klein geworden sind, sind die Kids kaum empfänglich. Zum anderen wird der eine oder andere sich noch an besonders haarsträubende Argumente aus dem vergangenen Jahrtausend erinnern, die medizinische Horrorvisionen bemühten, z.B. dass Basketballstiefel die Knöchel verkümmern lassen und stark profilierte Joggingschuhe eigentlich nur für das Wandern und Joggen auf weichem Waldboden geeignet seien und auf hartem und rauem Asphalt die Füße schädigen. Gleichzeitig befinden sich Eltern in einer moralischen Zwickmühle, einerseits spricht die Vernunft gegen teure Markenschuhe und –klamotten, andererseits möchten auch nur wenige Eltern ihre Kinder der sozialen Schande und Demütigung aussetzen, die der Verzicht auf Trenduniformen mit sich bringt. Wie schon beschrieben, Kinder können grausam sein. Also bleibt vielfach nur die Suche nach geeigneten Kinderschuhen, die einerseits mit vernünftigem Preis-Leistungsverhältnis bei den Eltern punkten können und andererseits dem gnadenlose Modediktat des Schulhofes Stand halten können. Glücklicherweise haben die Kids diesen Kampf schon lange für sich entschieden. Schließlich sind viele Eltern von heute ebenfalls Turnschuhträger im Alltag und haben den Kampf in jungen Jahren selbst ausgefochten. Den großen Sportartikelherstellern ist also erfolgreich gelungen auf dem stetig wachsenden Markt der Baby- und Kleinkindermode ihre mitunter recht hochpreisigen Markenartikel zu positionieren. Für die Eltern bedeutet dies eine verstärkte Suche nach günstigen Anbietern von Markenartikeln für ihren Nachwuchs. Dabei führt sie die Suche zunehmend ins Internet, wo sie auf deutlich günstigere Preise als im Einzelhandel hoffen. Auch gebrauchte Kleidung wird immer öfter und zunehmend professioneller im Internet gehandelt.