Eine Allergie ist die Überreaktion unseres Immunsystems, gegen harmlose Stoffe. Beim Heuschnupfen wird an den Schleimhäuten das Hormon Histamin freigesetzt, welches Immunzellen (Leukozyten) aktiviert, die dann eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Die Folge sind angeschwollene Nasenschleimhäute, Augenjucken und Fließschnupfen.
Bislang war die Behandlung von Allergien der oberen Atemwege nur unzureichend möglich. Neben der Desensibilisierung werden Medikamente, wie Antihistamininka und Cortison eingesetzt. Während die Desensibilisierung meist Jahre dauert und nur bei jungen Patienten erfolgversprechend ist, müssen Allergiker unter der medikamentösen Therapie starke Nebenwirkungen mit hohem Risiko an Spätfolgen, wie z.B. an Magengeschwüre, oder Osteoporose zu erkranken, hinnehmen.
An der Universität Freiburg wurde ein vielversprechendes Verfahren zur Behandlung von Allergien der oberen Atemwege entwickelt. Neben Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie, können auch asthmatische Beschwerden erfolgreich behandelt werden.
Bei dem Therapieverfahren der "augmentierten Akupunktur", was soviel wie verstärkte Akupunktur bedeutet, handelt es sich um eine Kombination aus Neuraltherapie und Akupunktur. Am Rücken werden anhand des elektrischen Hautwiederstandes links und rechts neben dem siebten Halswirbel (Prominenz) zwei Punkte gemessen, welche in der Traditionellen Chinesischen Medizin u.a. zur Ausleitung von "Wind" verwendet werden. An diesen Punkten wird dann, wie in der Neuraltherapie, intrakutan ein Lokalanastätikum injiziert. Nachdem dort Akupunkturnadeln gesetzt wurden, bekommt der Patient eine Elektrode in die Hand. Nun wird über das Nervensegment, welches ausgehend vom Wirbel C7 über die Schultern zur Hand verläuft, ein Stromimpuls gesetzt, welcher das für die überschießende Immunreaktion verantwortliche Nervensegment beruhigt. Die augmentierte Akupunktur kann allergische Symptome innerhalb weniger Stunden für mehrere Wochen beseitigen.
Das Verfahren wurde in einer Studie der Universität Freiburg an 3000 Allergikern mit Symptomen der oberen Atemwege erfolgreich getestet und wird uneingeschränkt empfohlen.