Interkulturelles Training hat sich als Lernform in der globalisierten Arbeitswelt etabliert. Es bezeichnet eine Fortbdungsmaßnahme, in der den Teilnehmenden interkulturelle Kompetenz vermittelt wird. Der Artikel beschreibt die Entstehungsgeschichte, Inhalte sowie Ziele interkulturellen Trainings.

Interkulturelles Training hat sich als Lernform in der globalisierten Arbeitswelt etabliert. Es bezeichnet eine Fortbdungsmaßnahme, in der den Teilnehmenden interkulturelle Kompetenz vermittelt wird, also diejenigen Kenntnisse und Fähigkeiten, die notwendig sind, um in Begegnungssituationen mit Personen unterschiedlicher kultureller Herkunft angemessen zu agieren. Neben dem Abbau von Ethnozentrismus und der kritischen Auseinandersetzung mit Stereotypen ist es zentrales Trainingsziel, das Fremdverstehen zu steigern. Interkulturelles Training als Schulungsmaßnahme kann auf eine spezifische (National-)Kultur ausgerichtet sein oder eben auch grundlegende Kompetenzen vermitteln. Diese sogenannten kulturallgemeinen bzw. kulturgenerellen Trainings sensibilisieren im Hinblick auf generelle Unterschiedlichkeit von kulturellen Kontexten. Seinen Ursprung hat das interkulturelle Training in den USA, wo es bereits in den 1950er Jahren eingesetzt wurde. „Pionierarbeit“ leistete hier der Kulturanthropologe E. T. Hall. Heute wird interkulturelles Training als Lernform in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen und mit verschiedenen didaktischen Herangehensweisen angeboten. Methodisch wird sowohl auf einer aktiv-verhaltensorientierten Ebene mit Simulationen oder Rollenspielen als auch mit thematisierenden, Theorie vermittelnden Elementen gearbeitet. Je nach Zusammensetzung und Aufgaben der Zielgruppe konzipieren interkulturelle Trainerinnen und Trainer passende Weiterbildungsmaßnahmen zum interkulturellen Kompetenzerwerb. Trainingsziel ist es in erster Linie vornehmlich die Erlangung interkultureller Kompetenz durch erhöhte Kommunikationsfähigkeit. Der sprachlichen Kommunikation liegen kognitive Schemata zugrunde, d.h. Erwartungsstrukturen gegenüber dem, was als in bestimmten Situationen als normal und plausibel erscheint. Der kulturelle Hintergrund ist dafür entscheidend. Rein sprachliche Missverständnisse gelten im Allgemeinen nicht als interkulturelle Missverständnisse. Durch das interkulturelle Training soll der Teilnehmer/die Teilnehmerin für solch mögliche Missverständnisse sensibilisiert werden. Die Zusammenarbeit der Akteure wird so entscheidend verbessert, Missverständnisse können abgebaut werden, Stereotype vom jeweils anderen vermieden oder zumindest reduziert werden. Interkulturelles Training stellt somit einen wichtigen Beitrag für unsere globalisierte Welt dar: Einerseits können sich Mitarbeitende von Unternehmen und Organisationen auf diese Aufgabe vorbereiten. Andererseits ist es auch für Privatpersonen geeignet, um beispielsweise alltägliche Situationen angemessener zu meistern.